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01.02.2015

Was ist von der Entwicklung kognitiver Systeme zu halten?

Einige amerikanische Forscher, allen voran Raymond Kurzweil, glauben, dass die Künstliche Intelligenz durch ihre rasante Entwicklung in einigen Jahren die Gehirnleistung des Menschen übertreffen wird.

Solche sehr zugespitzten Prognosen sind stets mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Wenn es um die pure Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung geht, haben uns unsere Smartphones bereits überholt. Auch die Speicherfähigkeit eines künstlichen Gehirns wird deutlich steigen und damit den Menschen sicher bald übertreffen.

Allerdings zeichnen sich Menschen durch die Fähigkeit aus, Werkzeuge zu bauen und gehen dabei sehr kreativ vor. Ich habe noch keinen überzeugenden Ansatz gesehen, wie ein Computer diese Fähigkeiten ersetzen könnte. Ebenso treibt uns ein gewisser Wunsch nach sozialer Nähe, was den Computer jedoch völlig kalt lässt.

Dennoch kommt der Weiterentwicklung der kognitiven Systeme in der Fabrik eine hohe Bedeutung zu. Mit dem Einzug der Smart Objects steigt die Zahl und die Geschwindigkeit der zu verarbeitenden Informationen rasant an – da kommen ‚alte‘ lineare Techniken der Informationsverarbeitung an ihre Grenzen. Das menschliche Gehirn ist ein gutes Vorbild für die Fähigkeit, sehr große Informationsmengen extrem schnell selektieren zu können. Dazu nutzt der Mensch seit Urzeiten Mechanismen zur Unterdrückung irrelevanter Umgebungsinformationen.

Wenn es gelänge, andere für die Informationsverarbeitung relevante Merkmale der menschlichen Informationsverarbeitung auf Informationssysteme zu übertragen, wäre das sehr nützlich. Wann ist es z. B. ratsam, eine in der Vergangenheit bewährte Problemlösung zu vergessen?

Menschen haben dazu Mechanismen entwickelt, die teilweise noch entschlüsselt werden müssen. Ich bin sicher, die kommende Entwicklung kognitiver Systeme in der Fabrik wird weitere Vorteile zeigen.