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01.09.2020

Agiles Arbeiten: Viel Hype, viel Wirkung

Neulich traf ich einen sehr erfolgreichen Geschäftsführer, der zu mir sagte "immer wenn wir nicht genau wissen, was wir machen sollen, sagen wir, es ist agil, dann geht es durch". Agilität, also die Fähigkeit, sich schnell auch auf ungewohnte Situationen einstellen zu können, hat scheinbar nicht immer einen guten Ruf. Zu Unrecht, wie ich finde. Gern nenne ich das Beispiel eines von Corona gebeutelten Automotive-Zulieferers, der statt Autoteile innerhalb kürzester Zeit Masken produzierte. Aber auch uns steht Agilität gut. Im Home Office springen wir von Online-Meeting zu Online-Meeting und haben uns dort mit liebevoll designten Hintergründen eingerichtet. War vor sechs Monaten noch undenkbar. Monteure planen heute Reisen ins Ausland täglich um, je nach Corona-Richtlinien. Ging früher auch nicht. Geschäftsmodelle stehen jetzt ganz massiv auf dem Prüfstand, etwa bei der Lufthansa. Nur wenn sie agil handelt, schafft sie die notwendige Anpassungsfähigkeit an einen stark schwankenden Markt, ohne ihre treuen Premiumkunden zu verlieren. Das kann nur klappen, wenn die ganze Organisation diese Agilität mitbringt - manchmal mag man daran durchaus zweifeln.

Die Beispiele zeigen, Agilität ist eine wünschenswerte Eigenschaft und sie hilft uns sehr stark. Es hat einen Grund, warum diejenigen Unternehmen überleben, die sich schneller anpassen können, nicht die Unternehmen, die besonders großsind. Das war schon vor Corona so. Mit hohen Beständen konnten jahrelang Probleme in der Fertigungsorganisation überdeckt werden. Corona und die Folgen ziehen uns jetzt diese Bestände weg. Können Sie ganz ohne Bestände fertigen? Wenn ja, zeigt das, dass sind Sie bereits agil, wenn nein, denken Sie darüber nach!