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08.01.2019

Industrial Internet of Things: Es kommt auf die Plattform an

Bereits über 300 Plattformen soll es schon geben, mit denen von der Geräteverwaltung bis hin zu analytischen Auswertungsverfahren aus der Cloud alle Anforderungen an Industrial IoT abgedeckt werde sollen. Ich habe den Eindruck, dass amazon, uber und Airbnb derartig viel Eindruck auf die deutsche Industrie gemacht haben, dass sie jetzt unbedingt auf den Zug aufspringen will. Anders lassen sich die vielen Gründungs- und Vermarktungsinitiativen für IoT-Plattformen nicht erklären, hinter denen häufig sehr gute strategische Ansätze stehen, aber nicht immer auch die komplette Lieferfähigkeit über alle Ebenen einer IoT-Plattform hinweg.

Bei der Auswahl einer geeigneten Plattform muss neben der Funktonalität auch auf einige weitere Aspekte geachtet werden. Interoperabilität ist das Zauberwort, mit dem möglichst niedrige Zugangshürden zur favorisierten Plattform sichergestellt werden müssen. Dazu gehört selbstverständlich OPC-UA nebst offengelegten Bibliotheken aller im eigenen Verbund angebotenen Komponenten.

Echte Modularität ermöglicht es, die Angebote auf den einzelnen Stufen voneinander zu trennen und so das jeweils am besten zum eigenen Projekt passende Angebot je Schicht zu verwenden. Einige cloudbasierte Anbieter wie z.B. Microsoft versuchen, Lock-In-Effekte einzubauen, denen im Interesse einer freudvollen Nutzung der Plattform keinesfalls zu folgen ist.

An dieser Stelle ist noch einmal zu erwähnen, dass keinesfalls die Office-IT mit der Gestaltung der Fabriksoftware beauftragt werden darf. Zu unterschiedlich sind die Anforderungen an die Fabriksoftware bei Auswahl, Einführung und Betrieb von denen der Office-IT. Falls Sie noch keine Fabriksoftwaretruppe aufgebaut haben: Beginnen Sie jetzt damit. Sie werden deren Kompetenzen dringend benötigen!

Ein weiteres Kriterium, das unbedingt beachtet werden muss, ist die sog. Selbstähnlichkeit der Plattform, die möglichst aus einheitlich technologisch aufgebauten, ähnlich bedienbaren Schichten bestehen sollte und nicht aus willkürlich zugekauften und daher zusammengestoppelt wirkenden Bestandteilen.

Schließlich ist die Qualifizierung der Mitarbeiter zu berücksichtigen; daher ist es sinnvoll, wenn entsprechende Qualifizierungsangebote auch vom Plattformanbieter vorgehalten werden. In unserem Forschungs- und Anwendungszentrum Industrie 4.0 in Potsdam sammeln wir derzeit umfassende Erfahrungen mit verschiedenen IoT-Plattformen. Bei Interesse sprechen Sie mich bitte an!