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09.02.2016

Neue Geschäfte nur mit neuer IT

Spreche ich mit Praktikern namhafter Industrieunternehmen, so ist häufig immer noch eine gewisse Skepsis gegenüber einer Verknüpfung von Produkt und begleitender Dienstleistung zu spüren. Geht man den vorgebrachten Einwänden nach, so verbirgt sich aber häufig Unentschlossenheit und Angst vor neuen Themen dahinter. Ganz abwegig sind diese Gedanken nicht, obwohl bereits vor einigen Jahren der Sonderforschungsbereich TR 29 "Hybride Leistungsbündel" in Berlin und Bochum gezeigt hat, wie diese Kombinationen realisiert werden, welche Auswirkungen das auf die Gestaltung des Produktionssystems hat und welche Vorteile sich daraus ergeben.

Von daher meine ich, dass nun die nächste Phase der Erprobung beginnen muss. Offene Innovationsprozesse bieten sich gerade für die Gestaltung von Produkt-Service-Kombinationen an, um das Risiko zu begrenzen und mögliche Kundenwünsche besser zu treffen.

Um nun die Vorteile neuer sehr profitabler und langfristig wirksamer Geschäftsmodelle auch genießen zu können, ist eine prototypische Umsetzung in der Praxis erforderlich. Nicht einmal die Startups des Silicon Valley kommen um diese Phase herum. Am Anwendungszentrum Industrie 4.0 in Potsdam haben wir dazu ein entsprechendes Vorgehen entwickelt und bereits mehrfach in der Praxis eingesetzt.

Bereits in der Designphase ist auf die Auswirkungen von neuen Produkt-Service-Kombinationen auf die im Unternehmen eingesetzten Informationssysteme zu achten. Moderne Geschäftsmodelle in diesem Bereich basieren stets auf einer modernen IT. Davon sind leider noch viele Unternehmen, häufig mit eher kaufmännisch orientierter IT-Verantwortung auf Geschäftsleitungsebene, weit entfernt.

Die Budgets für die Innovation müssen in die Produktentstehung gegeben werden, sonst besteht die Gefahr der wirkungslosen Verpuffung. Noch schnellere Reports für das Controlling sind nett, aber unwichtig. Schnelle und damit profitable IT-basierte Produkt-Service-Kombinationen sind die Zukunft!